Die Quellblasenschnecke Physa fontinalis kann man aufgrund ihrer geringen Größe von einem Zentimeter im Gartenteich nur schlecht beobachten. Im Aquarium hingegen ist sie ein auffälliger, sehr aktiver Geselle. Unermüdlich ist die Quellblasenschnecke auf der Suche nach Nahrung. Dabei legt sie eine erstaunliche Geschwindigkeit an den Tag. Wendet man den Blick nur einige Augenblicke von ihr ab, kann sie sich schon an einer ganz anderen Stelle im Aquarium befinden. Trotz ihrer Größe überholt sie alle anderen Schnecken im Aquarium. Aufgrund dieser erhöhten Aktivität benötigt die Quellblasenschnecke viel Nahrung. Da sie einen Großteil ihres Nahrungsbedarfs über den Verzehr von Algen aufbringt, ist sie in Aquarien ein gern gesehener Gast.
Die Quellblasenschnecke gehört zu den besten Algenvertilgern im gesamten Tierreich. Wer sie im Aquarium hat, kann auf den Kauf von Algenmitteln verzichten. Da die Vermehrungsrate der Quellblasenschnecke vom Nahrungsangebot abhängt, haben Algen auf Dauer keine Chance. Mehrmals im Jahr legt die Quellblasenschnecke Eier, die Gelege umfassen rund 20 bis 30 Eier. Diese Eier werden an der Aquariumscheibe oder an Blättern angeheftet. Man muss sich schon Mühe geben die transparenten Eier zu entdecken. Bei warmen Wassertemperaturen von 20 bis 25 Grad schlüpfen die Jungschnecken nach etwa 2 Wochen.
|
Nach wenigen Wochen sind die Jungtiere ihrerseits wieder geschlechtsreif, so dass eine einzelne Quellblasenschnecke innerhalb von 2 Monaten 400 Nachkommen produzieren kann. Selbst eine einzige Quellblasenschnecke kann Nachkommen erzeugen, da sich die Quellblasenschnecken selbst befruchten können, ohne dass ein Geschlechtspartner notwenig wäre. Trotz der schnellen Vermehrung braucht man keine Sorgen wegen einer Schneckenplage im Aquarium zu hegen, denn ohne ein ausreichendes Nahrungsangebot werden auch keine Jungschnecken auftauchen. Wasserpflanzen greift die Quellblasenschnecke nicht an. Neben Algen frißt die Quellblasenschnecke auch Fischfutter, abgestorbene Pflanzenteile oder tote Fische. Das Gehäuse der Quellblasenschnecke schimmert in den verschiedensten Tönen, von gelb bis rotbraun. Die meisten Gehäuse glitzern goldfarben. |
Die Quellblasenschnecke zeigt viele interessante Verhaltensweisen. Ihre hohe Geschwindigkeit verdankt sie der Produktion eines Schleimfadens, mit Hilfe dessen sie über jede Art von Untergrund dahingleiten kann. Mit diesem unsichtbaren Faden kann sich die Blasenschnecke sogar frei im Wasser bewegen. Um andere Orte zu erreichen kann sie sich auch schnell absinken oder vom Grund nach oben treiben lassen. Kurzum, die Quellblasenschnecke ist immer aktiv.
Die Quellblasenschnecke überlebt auch sehr kalte Wassertemperaturen, über 30 Grad allerdings sind ihr nicht zuträglich.
Fazit: Die Quellblasenschnecke ist für eine Gesunderhaltung des Aquarium bestens geeignet. Sie weidet die Kahmhaut im Aquarium ab, frißt Algen und organische Abfälle, bietet interessante Verhaltensweisen zur Beobachtung und wird von Fischen gerne gefressen. Sie läßt Wasserpflanzen unbeschadet. Im Gegenteil, durch das Abfressen von Algen von den Pflanzenblättern verbessert sie sogar die Photosynthese bei den Wasserpflanzen. Die Quellblasenschnecke harmoniert gut mit der Turmdeckelschnecke, die den Bodengrund für die Pflanzen auflockert. Da die Quellblasenschnecke nicht im Boden gräbt, kommen sich beide Schneckenarten nicht in die Quere.
Die Quellblasenschnecke ist sehr robust und toleriert ein breites Spektrum an Wasserwerten und -temperaturen.
|
|