Die Spitzschlammschnecke im Aquarium

Lymnaea stagnalis

Die Spitzschlammschnecke Lymnaea stagnalis kann mit ihrer Größe von annähernd 7 cm auch mit den größten exotischen Schneckenarten, wie etwa der Apfelschnecke, leicht mit halten. Mit ihrem lang gezogenen Schneckenhaus, weshalb man diese Schnecke auch bisweilen Spitzhornschnecke nennt, und der dunklen Farbe, die auf den grünen Wasserpflanzen oder einem hellen Bodengrund besonders zur Geltung kommt, ist diese Schnecke von besonderer Schönheit. Im Aquarium bietet die Spitzschlammschnecke immer einen auffälligen Eindruck.

Die Spitzschlammschnecke ist diejenige Schneckenart, die auch mit den schlechtesten Wasserbedingungen noch zurecht zu kommen vermag. Da sie zu den Wasserlungenschnecken gehört, sind auch niedrige Sauerstoffkonzentrationen des Wassers kein Problem.

Jungtiere der Spitzschlammschnecke ernähren sich fast ausschließlich von Algen. Auch ältere Tiere lieben Algen, machen sich dann aber auch über abgestorbene Pflanzenteile, tote Fische und praktisch jedes leicht verdauliche organische Material her. Im Aquarium kann man die Spitzschlammschnecke oft beim Abweiden der sogenannten Kahmhaut beobachten, ein „Schmutzfilm“ auf der Wasseroberfläche des Aquariums, der aus Pollen, Bakterien und anderem organischen Material besteht. Dadurch wird auch dieser Teil des Aquariums gesäubert und der häßliche Schmierfilm auf der Wasseroberfläche verschwindet.

Kleinere Spitzschlammschnecken können gesunde Wasserpflanzen nicht angreifen, dafür ist ihre Raspelzunge, die Radula, zu harmlos. Erst größere Spitzschlammschnecken sind dazu in der Lage Wasserpflanzen zu verzehren. Im Vergleich zu vielen anderen Aquarienschnecken, wie etwa der Apfelschnecke, ist die Gefahr hierfür allerdings sehr gering. Die Spitzschlammschnecke macht sich in jedem Fall lieber über leichter verwertbares Futter her und wird zuallerletzt damit beginnen, Aquarienpflanzen anzugreifen. In einem Gartenteich wird praktisch nie eine Gefahr bestehen und auch in einem Aquarium hat man die Lage stets unter Kontrolle. Bei Lichteinfall, der für Pflanzen unerlässlich ist, entstehen auch immer Algen, die von den Spitzschlammschnecken bevorzugt und abgeweidet werden. Auch regelt sich der Nachwuchs mit dem Nahrungsangebot, so dass es höchstens einmal temporär zu einer Überpopulation kommen könnte.

Die Spitzschlammschnecke heftet ihren Laich an Aquariumpflanzen oder an die Aquarienscheibe. Nach 14 Tagen schlüpfen rund 150 Babyschnecken, die fleissig damit beginnen, Algen zu vertilgen. Die Jungtiere der Spitzschlammschnecke werden von vielen Fischen gerne gefressen. Von den Jungschnecken überleben in der Regel nur ganz wenige Tiere.

Spitzschlammschnecken sind Zwitter, so dass man bei zwei Tieren stets ein fortpflanzungsfähiges Pärchen im Aquarium haben wird. Selbst Tiere in Einzelhaltung sind in der Lage sich zu vermehren, indem sie ihre Eier mit dem eigenen Sperma selbst befruchten. Zunächst einmal wird allerdings ein Geschlechtspartner gesucht und wenn Sie mehrere Spitzschlammschnecken kaufen, kann man das Problem der Inzucht verhindern.

Die Pflege der Spitzhornschnecke ist unproblematisch. Bei unzureichendem Nahrungsangebot kann man sie hin und wieder mit einem Salatblatt füttern. Ansonsten verzehrt sie auch Fischfutter und jedwedes organische Material. So wird das Aquarium stets rein gehalten. In besonders weichem, kalkarmen Wasser, kann man hin und wieder ein paar Gramm zerriebene Eierschalen auf den Bodengrund einstreuen. Die Spitzschlammschnecke bedient sich dann mit ihrer Raspelzunge um daraus ihr Schneckenhaus zu bauen. Normalerweise ist aber im Wasser genügend Kalk gelöst, vor allem dann, wenn regelmäßige Wasserwechel durchgeführt werden.

Lediglich gegenüber höheren Wassertemperaturen ist die Spitzschlammschnecke etwas empfindsam. Ab einer Temperatur von 25 Grad wird sie sich kaum noch vermehren und bei noch höheren Temperaturen, wenn diese länger anhalten, wird die Spitzschlammschnecke über kurz oder lang ganz aus dem Aquarium verschwinden.


Eifrig weidet die Spitzschlammschnecke
Bodengrund und Scheibe des
Aquariums nach Algen ab. Sie
wühlt dabei auch im Boden.


Auch für die Wasserasseln sind Babyschnecken ein
gefundenes Fressen. Wasserasseln sind sehr aktiv und
sie vertilgen genau wie Schnecken im Aquarium bevor-
zugt Reste von Futter und organisches Material.

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