Wasserschnecken kaufen

Zunächst einmal vorab: Man sollte es immer vorziehen Wasserschnecken wie die Blasenschnecke, die Posthornschnecke, die Sumpfdeckelschnecke oder die Spitzschlammschnecke bei einem versierten Betrieb oder Züchter zu kaufen und Wasserschnecken nicht der Natur zu entnehmen. Schnecken in freier Wildbahn können von Parasiten befallen sein oder Krankheiten in sich tragen, die teilweise auch auf Fische übertragbar sind. Wenn dies auch nur selten vorkommt, so sollten es die wenigen Euro doch wert sein wenn man dann sicher sein kann, gesunde Schnecken aus einer kontrollierten Zucht zu erhalten.

In einem Gartenteich wird man es allerdings ohnehin nicht verhindern können, dass Krankheiten oder Parasiten eingeschleppt werden, denn ein Teich ist ein offenes biologisches System, an dem Vögel trinken oder Frösche zuwandern. Hier wird es sicherlich wenig ausmachen wenn man eine Spitzschlammschnecke oder eine Sumpfdeckelschnecke in einem Wassertümpel findet und sie mitnimmt, um sie im heimischen Gartenteich einzusetzen.

In einem Aquarium sollte man solcherlei Experimente aber lieber unterlassen und nur gekaufte Schnecken einsetzen. Krankheiten können sich hier, bei Zimmertemperatur und bei eingeschränkter Biodiversität, schnell ausbreiten und können zum Umkippen des ökologischen System führen.

Um im Aquarium oder im Gartenteich eine möglichst große biologische Vielfalt zu erhalten und dadurch zu vermeiden, dass die fleissigen Helfer im Kampf gegen Algen und Nährstoffreste ganz abhanden kommen, sollte man mehrere Schneckenarten im Aquarium oder im Teich einsetzen. Während im Aquarium fast keine Grenzen bestehen, immerhin gibt es schätzungsweise 20.000 bis 30.000 Wasserschneckenarten, beschränkt sich das Angebot für den Gartenteich vielleicht auf ein Dutzend Arten. Einerseits sind viele Arten nicht heimisch und sollten daher auch nicht eingesetzt werden. Andererseits sind die klimatischen Gegebenheiten in Mitteleuropa für die meisten Wasserschneckenarten ungünstig. Die Schneckenarten die man für den Gartenteich kaufen kann, sind aber vollkommen ausreichend, um sich ein schönes Wasserschneckensortiment zuzulegen. Immerhin kann man unter den gängigsten Gehäuseformen auswählen. Da auch die Farben und Musterung der Gehäuse sogar innerhalb der gleichen Art variieren können, kann man sich so auch im Gartenteich ein buntes Sortiment zulegen und wird immer wieder Überraschungen erleben.

Ein Sortiment für den Gartenteich könnte aus den folgenden 4 Schneckenarten bestehen:

Die Blasenschnecke

Die Bekannteste der Blasenschnecken dürfte die Quellblasenschnecke sein. Aufgrund ihrer Größe von maximal etwa einem Zentimeter ist sie im Gartenteich ein eher unauffälliger Gast. Bei näherem Hinsehen entpuppt sie sich aber als wahre Schönheit, mit in verschiedenen Farben schillerndem Gehäuse, oft in einem goldenen, leicht transparentem Grundton.

Die Blasenschnecke gehört zu den effektivsten Algenvernichtern und sollte deshalb in keinem Gartenteich fehlen. Ihre Population passt sich besonders schnell dem Nährstoffangebot an. Sie ist sehr vermehrungsfreudig und benötigt aufgrund ihrer hohen Aktivität relativ viel Nahrung. Sind alle Algen und überschüssigen Nährstoffe verzehrt, dann reduziert sich auch die Menge an Blasenschnecken sehr rasch. Einige Exemplare überleben im Gartenteich aber immer, so dass im Notfall die Schneckenpopulation wieder anschwillt.

Die Blasenschnecke vergreift sich nicht an Pflanzen und sie ist winterhart.


Wie ein Raumschiff gleitet die Blasenschnecke durch
das Wasser. Leider kann man diese Schnecke nur selten
im Handel kaufen. Zum Glück schleppt man sie sich oft
zufällig über Wasserpflanzen in den Teich ein.


Die Spitzschlammschnecke hat Boden und Scheibe
von Algen gereinigt, sogar zwischen den Ritzen
des Kies ist keine Alge mehr zu finden. Die Pflanzen
hingegen bleiben unbehelligt.

Die Spitzschlammschnecke

Die Spitzschlammschnecke ist mit einer Größe von 7 Zentimetern durchaus imposant zu nennen. Sie ist die größte Süßwasserschnecke Mitteleuropas. Es ist schon beeindruckend, wenn sie mit ihrem gewundenen Schneckenhaus über die Teichfolie kriecht und dabei den Algenteppich abweidet. Meist kommt die Spitzschlammschnecke in einem satten Dunkelbraun daher und zeichnet sich dabei schön auf dem Grün der Wasserpflanzen ab, welche sie unbeschadet läßt.

Die Spitzschlammschnecke ist äußerst robust, was sich schon darin äußert, dass ihr Verbreitungsgebiet von den Hochgebirgsregionen Mitteleuropas bis in die Polarzone Skandinaviens reicht. Lediglich gegenüber höheren Wassertemperaturen, ab Temperaturen über 25 Grad, zeigt sie sich empfindlich. Kurzzeitige Temperaturspitzen bis zu 30 Grad überlebt sie aber, indem sie sich in ihr Schneckenhaus zurück zieht. In ihrem Schneckenhaus kann sie auch Frostperioden oder Trockenheit überstehen.

Die Spitzschlammschnecke ist ein sehr guter Nährstoffvertilger und daher äußerst nützlich für den Gartenteich. Aufgrund ihrer Größe kann die Spitzschlammschnecke sich auch über größere Algen hermachen als beispielsweise die Quellblasenschnecke.

Wie der Name schon andeutet, kommt die Spitzschlammschnecke zudem besser mit ungünstigen Wasserbedingungen zurecht als andere Schneckenarten. Es handelt sich um eine Wasserlungenschnecke die bei Bedarf an der Wasseroberfläche Luft tanken kann. In sauerstoffreichen Gewässern reicht der Spitzschlammschnecke auch der Sauerstoff, den sie über ihre Haut aufnehmen kann. Spitzschlammschnecken säubern und reinigen mit ihrer Raspelzunge die Gartenteichfolie oder Pflanzenblätter sehr gründlich. Dabei entfernen sie außer Algen auch andere unschöne oder schädliche „Häftlinge“, wie beispielsweise die Süßwasserpolypen, die gerne Pflanzen oder Folie mit einem Belag überziehen.

Wie alle einheimischen Schneckenarten ist auch die Spitzschlammschnecke absolut winterhart. Sogar vollständig in Eis eingefrorene Tiere überleben normalerweise. In einem üblichen Gartenteich mit Wasser unter der Eisdecke ist die Spitzschlammschnecke aber auch im Winter aktiv und vertilgt Nährstoffe, die ansonsten dem Teichwasser schaden würden.

Die Sumpfdeckelschnecke

Mit ihrem rundlichen Schneckenhaus, das nach Form und Größe an eine Weinbergschnecke erinnert, gehört die Sumpfdeckelschnecke zu den attraktivsten und größten einheimischen Süßwasserschneckenarten. Da die Sumpfdeckelschnecke ihre Jungtiere lebend zur Welt bringt, hat sie nicht das Problem anderer Schneckenarten, deren Laich immer in Gefahr ist, von anderen Tieren, zum Beispiel den Teichfischen, gefressen zu werden. Die Jungtiere der Sumpfdeckelschnecke haben bei der Geburt bereits eine relativ stattliche Größe von durchschnittlich 5 Millimetern und können deshalb schon nicht mehr von allen Teichbewohnern, wie beispielsweise dem Süßwasserpolypen, gefressen werden.

Die Sumpfdeckelschnecke ist die einzige Schneckenart die die Fähigkeit hat, Algen und Plankton aus dem Teichwasser herauszufiltern. Sie ist daher optimal dazu geeignet, bereits getrübtes Wasser wieder klar zu machen. Ansonsten weidet sie gerne, wie andere Teichschneckenarten, den Algenteppich von der Teichfolie, Steinen oder Pflanzenblättern ab. Auch die Sumpfdeckelschnecke vergreift sich normalerweise nicht an gesunden Pflanzen.

Die Sumpfdeckelschnecke ist sehr robust und unempfindlich. Auch einen sommerlich erhitzten Gartenteich verträgt sie ohne Probleme. Den Winter verbringt die Sumpfdeckelschnecke am Teichgrund, wo sie abgestorbenes Pflanzenmaterial frißt. Dadurch verringern sich die Gärprozesse, die ansonsten zu einer Sauerstoffarmut im Wasser führen könnten.


Die Prachtbarben in diesem Kaltwasseraquarium ohne
Filter beäugen neugierig die Sumpfdeckelschnecken.
Das gesamte Aquarium ist algenfrei, nur auf ihren
Häusern konnten die Schnecken nichts abfressen.


Auch diese alte Posthornschnecke zeigt einen
leichten Ansatz an Algen, ansonsten ist das Aquarium
algenfrei. Schnecken sind ein besseres Mittel gegen
Algen als gekaufte Algenmittel.

Die Posthornschnecke

Die Posthornschnecke gehört zu den größten einheimischen Schneckenarten und wie die zuvor vorgestellten Wasserschneckenarten ist auch die Posthornschnecke ein ausgesprochener Nützling im Gartenteich. Unermüdlich verrichtet diese aktive Schnecke ihre Reinigungsarbeiten, indem sie fest sitzenden Algenbelag abweidet oder schmierig an der Wasseroberfläche oder an der Teichfolie klebenden Algenschleim vertilgt. Auch die Posthornschnecke mag keine gesunden, festen Pflanzenblätter. Mit ihrer Raspelzunge kann sie festes Pflanzengewebe kaum zerkleinern.

Die Posthornschnecke kann auch noch unter extrem schlechten Bedingungen überleben, denn ihr Blut ist dank des für Schneckenblut ungewöhnlichen Hämoglobins sehr leistungsfähig, was die Sauerstoffaufnahme anbelangt. Zur Not kann die Posthornschnecke zudem auch noch athmosphärischen sauerstoff an der Wasseroberfläche tanken.

Den Winter verbringt die Posthornschnecke unter der Eisdecke, wo sie auch im Winter aktiv ist und ausreichend Nahrung findet.

Wasserschnecken kaufen für das Aquarium

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